Wie kann ich meinem Hund nun das Anspringen von mir abgewöhnen? (Teil 3/4)

Wie kann ich meinem Hund nun das Anspringen von mir abgewöhnen? (Teil 3/4)

Schön, dass du wieder dabei bist 🙂

Im ersten und zweiten Teil der Reihe haben wir euch gezeigt, welche Gründe es für das Anspringen von Menschen gibt. Nun geht es darum, was du in diesen Momenten tun kannst. In Teil 4 erfährst du, was du machen kannst, wenn dein Hund fremde Menschen anspringt.

Die Allerersten Fragen, die du dir stellen solltest sind:

  • Was soll dein Hund anstatt Anspringen tun?
  • Was ist dein Ziel?
  • Soll er sitzen, darf er stehen, darf er am Menschen schnüffeln oder was soll er tun?

Wir sind der Meinung, dass der Hund aus Respekt fremde Menschen auch nicht beschnüffeln darf. Ich weiß nie, ob diese Person Angst hat, eine Allergie hat oder einfach nur keine Hunde mag.

Nun sollten wir dann auch noch unterscheiden, springt dein Hund dich an oder auch fremde Menschen/Familienmitglieder usw.

Unser Lesetipp für dich:
Lerngesetze – Wichtig für die Erziehung?

Springt er dich an, kannst und solltest du anders reagieren, als wenn dein Hund fremde Menschen anspringt. Du selber bist in der Lage zu reagieren.

Andere Menschen wissen sich oft nicht zu helfen und daher ist es dein Job deinem Hund bei zubringen dementsprechend zu agieren.

Wenn dein Hund dich anspringt…

Ignorieren oder Reagieren?

In manchen Situationen und manchen Hunden kann es helfen das Verhalten des Anspringens zu ignorieren, indem du dich einfach weg drehst und deinen Hund „stehen“ lässt bzw. ins Leere springen lässt.

Hier gilt: Lässt dein Hund danach alle vier Pfoten auf dem Boden, musst du ihn für dieses richtige Verhalten belohnen.

Doch manchmal funktioniert diese Methode so überhaupt nicht, weil alleine das Anspringen schon selbstbelohnend für den Hund ist. Also fällt dieser Lösungsansatz in diesem Moment weg.

Unser Lesetipp für dich:
Lernverhalten des Hundes

Eine weitere Möglichkeit ist, dass du dem Hund erst einmal körpersprachlich (z. B. in dem Moment groß machen und einen Schritt auf den Hund zu gehen) mitteilst, dass du dieses Verhalten nicht wünschst.

Auch hier gilt: sind alle vier Pfoten auf dem Boden, muss dieses Verhalten sofort belohnt werden.

Unser Veranstaltungstipp:
Wie lernt mein Hund?

Dein Hund kann so durch operante Konditionierung lernen, Verhalten X lohnt sich, Verhalten Y lohnt sich nicht. Und je nach dem was sich mehr für deinen Hund lohnt, dieses Verhalten wird er vermehrt zeigen.

Alle vier Pfoten sind auf dem Boden!

Unser Ziel im Training ist erst einmal immer, dass der Hund alle vier Pfoten auf dem Boden behält, also egal ob er sitzt, steht oder liegt. Die Momente, in denen dein Hund alle vier Pfoten auf dem Boden hat, werden konsequent und freundlich belohnt.

Dein Hund muss erst einmal eine Alternative zum Anspringen kennenlernen und diese Alternative muss sich für deinen Hund IMMER lohnen.

Es muss das normalste auf der Welt werden, dass man beim Begrüßen mit allen vier Pfoten auf dem Boden bleibt.

Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, denn Hunde, die seit Jahren Menschen in Begrüßungssituationen anspringen, müssen auch nicht mehr lange überlegen, was sie da tun.

Unser Lesetipp für dich:
Frustrationstoleranz/Geduld stärken

Uns ist wichtig, dass du deinen Hund lesen lernst, verstehen lernst, seine Sprache richtig deuten kannst und ihm mit Loyalität und Fairness entgegen trittst.

Dazu ist es auch wichtig, dass du dich mit dem Lernverhalten und auch mit Dingen wie der Erregungskontrolle, der Geduld und Frustrationstoleranz auseinander setzt.

Kein Hund kommt mit diesen Fähigkeiten „fertig“ auf die Welt – auch kein Trainerhund.

Es ist unsere Verantwortung und unsere Aufgabe unseren Hunden genau diese Dinge fair und konsequent beizubringen.


Vielen Dank, dass du meinen Artikel bis zum Schluss gelesen hast.
Ich freue mich sehr auf jegliches Feedback, über deine Meinungen und Gedanken und freue mich wenn du den Artikel weiter teilst.

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Über die Autorin
Saskia Katharina Siebel

Ich bin leidenschaftliche Hunde- und Menschentrainerin und eine absolute Herzensangelegenheit ist die Tierfotografie.

Seit einigen Jahren schreibe ich regelmäßig Blogartikel (die es manchmal auch in sich haben) und trotzdem ist das Feedback von euch darauf großartig. Viele von euch nehmen sich meine Worte zu Herzen und viele von euch fangen an sich und ihr Verhalten zu reflektieren. Somit hab ich mein Ziel erreicht 🙂

Ich wünsche mir ein friedvolles, faires und stressfreies Miteinander für jedes Mensch-Hund-Team. Dazu gehört aber mehr als nur Gassigehen und dem Hund Signale beibringen.

Das Wichtigste ist:

Arbeite an dir und lasse dich auf deinen Hund ein. Lerne deinen Hund zu verstehen. Lerne deinen Hund zu lesen. Sei mit Verstand und Herz dabei!

Das Ergebnis wird dich staunen lassen!

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