Geheimnis # 4: Erziehung und Ausbildung deines Hundes finden im Alltag statt!

Geheimnis # 4: Erziehung und Ausbildung deines Hundes finden im Alltag statt!

Schön, dass du auch heute wieder dabei bist! Dies ist ein weiterer richtiger Schritt für dich und deinen Hund in die richtige Richtung! Falls du die ersten Teile verpasst hast, klicke einfach auf den folgenden Button:

Geheimnisse in der Hundeerziehung …

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Zuerst möchte ich euch den Unterschied zwischen Erziehung und Ausbildung erklären. Sie liegen oft dicht beieinander, sind von der Definition trotzdem unterschiedlich und werden häufig gerne verwechselt.

Was ist Erziehung?

Erziehung regelt das Zusammenleben. Auf Deutsch: alles was dein Hund ohne ausdrückliches Signal nicht tun oder tun soll gehört in den Bereich der Erziehung.

Beispiele für Erziehung:

  • Stubenreinheit
  • niemanden anspringen/belästigen
  • nicht über Tische und Bänke gehen
  • nicht betteln
  • nicht an der Leine ziehen
  • nicht jagen/wildern
  • nicht beißen, wenn ich ihm was wegnehmen will
  • keine Mülleimer leeren
  • freiwilliges Aufstehen, wenn er im Weg liegt und ich dort entlang laufe
  • usw.

Unsere Hunde müssen nicht selbstständig in unserer Gesellschaft zurechtkommen, dennoch müssen sie sich in unsere Gesellschaft einfügen.

Es sollte natürlich selbstverständlich sein, dass ich für die Erziehung die Persönlichkeit und Bedürfnisse meines Hundes berücksichtigen muss. Doch da dies oft nicht berücksichtigt wird spreche ich es noch einmal an.

Ziel von Erziehung ist immer eine Integration in die Gesellschaft und das darf aber nicht „zu jedem Preis“ geschehen!

Erziehung ist also extrem sozial und individuell und es bedarf einen gesunden Menschenverstand.

Erziehung hat mit Beziehung zu tun!

Erziehung beinhaltet gutes Sozialverhalten und Respekt. Es bedeutet auch Freiräume und Grenzen kennen zu lernen und einzuhalten. Doch dass es dazu kommt, muss ich als Mensch die Position eines Erziehungsberechtigen einnehmen.

„So viel Lob wie möglich – so wenig Tadel wie nötig“ Eure Hundeschule im Allgäu – mit Verständnis und Klarheit für den Hund – zu einem erfolgreichen und friedvollen Miteinander!

Erziehung verläuft nicht immer harmonisch

Egal in welcher Spezies, Erziehung verläuft nicht immer harmonisch!

Das Aushalten von Konflikten gehört nun mal zur Erziehung dazu. Doch da dies anstrengend ist, wird hier oft eingelenkt und das ist der Anfang von einem Weg der nicht einfacher wird.

Ein Kind, dass sich tobend und schreiend an der Supermarktkasse auf den Boden wirft, ist ähnlich peinlich und unangenehm wie ein Hund, der bei Hundesichtung schreiend wie ein Erdmännchen in der Leine hängt…

Und wenn es dann zusätzlich noch aufgrund von Kommunikationsschwierigkeiten zwischen mir und meinem Hund zu permanenten Missverständnissen kommt, ist das Chaos perfekt.

Unsere Empfehlung für dich: „Hunde lesen lernen“

Erziehung muss konsequent im Alltag integriert und nicht flexibel gehandhabt werden. Ich hasse das Wort „müssen“. Ich muss nichts außer Sterben… doch wir sehen jeden Tag die Ergebnisse von „sollte/wäre schön“, deswegen greife ich hier auf dieses „doofe“ Wort zurück.

Natürlich müsst ihr nichts … Es ist eine Empfehlung die wir euch geben und das Wort „sollte“ hört sich auch definitiv viel schöner an. Doch immer nur mit „Blümchen“, „sollte“, „wäre schön“ kommen wir aber leider meistens nicht weiter. (Wer von euch in Zukunft lieber „sollte“ als „muss“ lesen möchte, der kann mir gerne ein Feeback geben ?)

Was ist Ausbildung?

Zum Bereich der Ausbildung zählen wir alles was mit Signalen zu tun hat. Gleichzeitig werden die Fähigkeiten und Talente, die dein Hund mitbringt, verfeinert und gefördert, so dass er sich im besten Fall entfalten kann.

Für den einen wird es Nasenarbeit, also Mantrailing oder Geruchsdifferenzierung, für den anderen Apportiertraining usw.

Mantrailing Hundecoach Wolfgang Siebel deine Hundeschule in Denia Costa Blanca
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Das Richtige Management

Und nun kommen wir zu der beliebten und gleichzeitig wichtigen Frage: Wie lange, wann und wie oft man denn mit seinem Hund jetzt die ganzen von uns gezeigten Übungen machen soll.

Und diese Frage ist völlig berechtigt und die Antwort darauf ist mit entscheidend, wie effektiv und produktiv der Weg bis zu eurem Ziel sein wird. Es macht nämlich keinen Sinn deinen Hund mit zu vielen und auch zu langen Übungseinheiten zu überfordern!

Es gibt auf das „WIE LANGE“ keine genaue Minutenangabe. Das kommt ganz auf das Alter des Hundes, die Fähigkeit der Konzentrationslänge und auf viele andere Faktoren an. Doch ein Richtwert ist ca. 5 – 10 Minuten am Stück.

Bei einem Welpen halte ich die Übungsdauer meist noch kürzer, heißt ich mache 1 – 2 Minuten konzentriert eine Übung und dann wieder ein paar Minuten Pause (Suchspiel, Spielen, Schnuppern lassen u. ä. ).

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Welpenerziehung – die Kunst, den Welpen optimal zu fördern ohne in zu überfordern!

Wichtig ist es die Einheiten immer wieder üben den Tag zu verteilen und in euren Leben mit einzubinden.

Beispiel Alltagsintegration:
Ich baue ein Aufmerksamkeitssignal auf z. B. das „Schau mich an“. Nun übe ich es nicht nur stupide 30 mal hintereinander von der Couch aus und denke, ok das Thema ist erledigt sondern baue dieses Üben in viele verschiedene Situationen über den Tag verteilt ein.


„Schau“ mich an, bevor ich dir das Fressen frei gebe, „Schau“ mich, an bevor du aus dem Auto springst, „Schau“ mich an, bevor wir gemeinsam aus der Türe gehen, „Schau“ mich an bevor du in den Freilauf gehst, „Schau“ mich an bevor du ins Futtersuchspiel startest usw.

Hier geht es NICHT darum, dass mein Hund mich IMMER anglotzen muss!!!! Hier geht es um das Üben und Vertiefen des Signales in verschiedenen Situationen, die ich mir auch nach der Konditionierung zu nutzen machen kann.


Ein Hund hat ein anderes Blickfeld wie wir Menschen und er sieht uns auch sehr gut, wenn er uns nicht direkt ansieht, doch ist dieser direkte Blickkontakt auch was, wo ich meinem Hund ein direktes und klares Feedback geben kann, weil ich seine 100 % Aufmerksamkeit habe.

Neue Signale sollten gezielt in einem bestimmten Rahmen geübt werden. Hierfür sind Ruhe, Geduld und fachliches Wissen die Grundvoraussetzungen. Hunde lernen ortsgebunden und situationsbedingt. Das bedeutet, wenn ich immer nur in bestimmten Situationen und bestimmten Orten übe, so heißt das noch lange nicht, dass das Geübte im Alltag oder mit mehr Ablenkung genauso funktioniert.

Die meisten Hunde folgen auf z. B. auf einem Hundeplatz vorbildlich und sobald sie den Platz verlassen scheint es so als hätten sie noch gar nichts gelernt. Und hier liegt der große Unterschied zwischen einer guten Hundeschule und einem Hundeplatz.

Wir machen ausschließlich Hausbesuche zu Anfang. Erziehung beginnt im heimischen Umfeld! (Mehr dazu findet ihr hier)

Möchte ich also, dass mein Hund im Alltag gut mit mir zusammenarbeitet, so muss ich mein Training und natürlich die Erziehung in den Alltag mit einbeziehen und hier klug mit Verstand und Konsequenz üben OHNE meinen Hund zu überfordern.

„Mein Hund folgt gut, nur nicht wenn er eine Katze sieht, wenn Menschen kommen, wenn Hunde in der Nähe sind, wenn …“

In der Regel reicht es uns nicht, dass unser Hund nur in bestimmten Situationen oder an bestimmten Orten folgt, sondern wir wünschen uns generelles umsetzen unserer Anforderungen an den Hund. Ein Hund der nur zurückkommt oder nur leinenführig läuft ohne Ablenkung bringt uns im Alltag nichts. Und genau hier liegt das Problem.

Der Aufbau der Ausbildung sollte so erfolgen, dass ich mir die Zeit nehme, Schritt für Schritt die einzelnen Grundsignale so aufzubauen, dass sie irgendwann generalisiert sind. Zum Thema Generalisierung gibt es einen eigenen Blog.

Zusammenfassung # 4:

  • Erziehung regelt das Zusammenleben
  • Erziehung findet konsequent im Alltag statt
  • Erziehung ist im hohen Maße sozial und individuell
  • Erziehung hat was mit Beziehung zu tun
  • Erziehung beginnt im heimischen Umfeld
  • jeder Alltag ist eine Trainingssituation und entscheidet darüber, was dein Hund wie schnell lernt
  • Ausbildung fördert die Talente und Fähigkeiten deines Hundes
  • Ausbildung sollte in den Alltag integriert werden (Ich gehe jetzt Gassi und ich trainiere jetzt, dürfen nicht getrennt werden)
  • Ausbildung sollte schrittweise und individuell in kleinen Einheiten erfolgen
  • Ausbildungsziel ist eine Generalisierung der Verhaltensweisen

Geheimnis # 4 ist gelüftet. Wenn dir auch dieses Geheimnis gefallen hat, freuen wir uns auf dein Feedback! Gerne darfst du diesen Artikel auch teilen und weiterempfehlen.

Bis bald, Geheimnis # 5 findest du hier: Geheimnis # 5: Überforderung vs. Langeweile !

deine Saskia Katharina

Vielen Dank, dass du meinen Artikel bis zum Schluss gelesen hast.
Ich freue mich sehr auf jegliches Feedback, über deine Meinungen und Gedanken und freue mich wenn du den Artikel weiter teilst.

Lust weiter zu lesen?

Über die Autorin
Saskia Katharina Siebel

Ich bin leidenschaftliche Hunde- und Menschentrainerin und eine absolute Herzensangelegenheit ist die Tierfotografie.

Seit einigen Jahren schreibe ich regelmäßig Blogartikel (die es manchmal auch in sich haben) und trotzdem ist das Feedback von euch darauf großartig. Viele von euch nehmen sich meine Worte zu Herzen und viele von euch fangen an sich und ihr Verhalten zu reflektieren. Somit hab ich mein Ziel erreicht 🙂

Ich wünsche mir ein friedvolles, faires und stressfreies Miteinander für jedes Mensch-Hund-Team. Dazu gehört aber mehr als nur Gassigehen und dem Hund Signale beibringen.

Das Wichtigste ist:

Arbeite an dir und lasse dich auf deinen Hund ein. Lerne deinen Hund zu verstehen. Lerne deinen Hund zu lesen. Sei mit Verstand und Herz dabei!

Das Ergebnis wird dich staunen lassen!

2 Comments

  • Tina Simmerle Posted 25. Februar 2019 20:00

    Liebe Saskia, toller Artikel!!
    Heute hatte ich ein tolles Erlebnis, sogar meinem Mann ist aufgefallen dass Zuri ( unser Labradoodle)nicht mehr so weit weg rennt und immer brav wieder kommt!! Sie ist voll brav geworden meint er…. 😉
    Das heißt für mich, mein Training, bei jedem Spaziergang, Übungen, Tricks, …., und Konsequenz,… tragen Früchte!!
    Ich bin so stolz!
    Danke für euer super Trainings und deine super Blogs! Die jedes mal wieder zum nachdenken anregen!!
    Tina

    • saskiakatharina Posted 25. Februar 2019 20:05

      DAAANNNKKKEEEE liebe Tina für dein Feedback! Es freut mich so sehr, dass deine Arbeit und deine Mühen Früchte tragen und sich Zuri auch mit deiner Führung sicherer fühlt und mehr und mehr deine Nähe sucht! Bleib dran – es lohnt sich! Und je mehr Zuri sich auf dich verlassen kann, desto mehr kannst du dich auf Zuri verlassen!

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